Als Energiemanager ISO 50001 verantworten Sie die Einführung und Steuerung eines Energiemanagementsystems (EnMS) nach DIN EN ISO 50001:2018. Sie sind Leiter des Projektes Energie und EnMS-Ansprechpartner. Damit stellen Sie in Ihrem Unternehmen die fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung sicher.
Was sollte ein Energiemanager nach 50001 mitbringen?
- Er sollte eine Person mit Mehrfachqualifikationen sein
- gründliche Kenntnisse des Unternehmens und seiner internen und externen Umgebungen
- Beratungs-, Verhandlungs- und Kommunikationskompetenz
- fundierte Kenntnisse über Produktion und Anlagen
- solider allgemeiner technischer Hintergrund und vorzugsweise Erfahrung im Maschinen-/Anlagenbau
- Erfahrung in Projektmanagement, speziell mit der Implementierung von neuen Systemen
Den Energieverbrauch in einem Unternehmen zu managen, bedeutet für den Energiemanager eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen.
Dazu gehören insbesondere:
- die Entwicklung einer Energiepolitik und eines Arbeitsplans
- Überwachung und Dokumentation des Energieverbrauchs
- Durchführung von Energiemessungen und Energieaudits
- Aushandeln optimaler Energielieferverträge
- Identifizieren der besten Methode des Energiemanagements
- Implementierung von Programmen und Festlegung von Strategien, um Energieeinsparungen zu erzielen
- Kenntnis der Gesetzgebung und gesetzlichen Regulierungen, der Kennzahlen und Standards
- Sicherstellung der Unterstützung von Management und Belegschaft
- Integrierung des Energieaspekts in Ausschreibungsrichtlinien und Auftragsvergabe
Die Projektleitung zur Einführung und Aufrechterhaltung der DIN EN ISO 50001:2018
Für die innerbetriebliche Organisation des Energiemanagements bedarf es neben den Kriterien zur Gestaltung der Ablauf- und Aufbauorganisation zur Umsetzung der festgelegten Strategie und Ziele des Managementsystems zudem einen Verantwortlichen, der die operative Steuerung übernimmt. Ähnlich den Systemforderungen anderer Managementsysteme ist für die betriebliche Umsetzung des Energiemanagements ein Energiemanager (Energiemanager 50001) durch die oberste Leitung zu bestellen.
Bereits jetzt kann ein „Energieteam“ mit Beteiligten aus relevanten Abteilungen gebildet werden, das unter Anleitung des Energiemanagers arbeitet. Der Energiemanager kann sowohl aus den eigenen Reihen des Unternehmens als auch extern rekrutiert werden. Ein extern einberufener Energiemanager kann über Expertenwissen für Energiemanagement verfügen, ist jedoch nicht ständig vor Ort. Andererseits kann ein intern bestellter Energiemanager nicht auf allen Gebieten des Energiemanagements der Spezialist sein (da meist ehrenamtliche Tätigkeit neben dem Tagesgeschäft) und ist daher auf externe Hilfe zumeist angewiesen. Die Bestellung von Energiemanagementbeauftragten und anderen Verantwortlichen sollten schriftlich erfolgen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die dort formulierten Aufgaben auch bewusst wahrgenommen werden.
Die Hauptaufgaben des Energiemanagers ISO 50001
- Energieaspekte mit bestehenden Managementsystemen wie z. B. ISO 14001, ISO 9000 und HACCP verlinken
- Kontrolle über die Art und Weise des Energieeinsatzes erlangen
- eine möglichst wirtschaftliche Energiebeschaffung sicherstellen
- einen sorgfältigen Umgang mit Ressourcen und Abfallverringerung vorantreiben
- die Energieperformance messen und überwachen und mit Werten aus vorangegangenen Jahren sowie internen und externen Benchmarks vergleichen
- die Linienmanager und Abteilungsleiter in einem einfachen und klaren Bericht über die Energieperformance informieren
- den Vorstand in einer Form informieren, die dem sonstigen Planungs- und Berichtswesen des Unternehmens entspricht
- sicherstellen, dass erforderliche Investitionsvorhaben durch entsprechende Daten und einen realistischen Businessplan untermauert sind
- die Belegschaft mit einbeziehen – sie um ihren Input und ihre Vorschläge ersuchen und am Verdienst oder der Anerkennung für Erfolge auch jene teilhaben lassen, die dazu beigetragen haben. Das fördert die Motivation, erzeugt Begeisterung und weitere Erfolge
- die Erfolge gegenüber Vorstand und Belegschaft positiv kommunizieren, um damit anhaltende Unterstützung und Zustimmung zum Energiemanagementsystem zu erreichen.
- ist maßgeblich bei der Umsetzung der aus internen Audits resultierenden Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen beteiligt
- koordiniert die Aktivitäten des Energieteams und sorgt für angemessene Dokumentation
- überwacht die Tätigkeiten der Auftragnehmer am Standort im Hinblick auf Energiebewusstes Handeln
Legen Sie Rollen und Verantwortlichkeiten des Energiemanagers fest.
Wenn das Unternehmen keine bestimmte Person für Aufgaben festlegt, wird sich niemand verantwortlich fühlen und man läuft somit Gefahr, dass die erforderlichen Aufgaben nicht erfüllt werden. Die Rolle und Kompetenz des Energiemanagers muss im gesamten Unternehmen kommuniziert werden. Der Energiemanager nach 50001 muss die Befugnis haben, für Angelegenheiten in denen er kein detailliertes Know-how besitzt, Unterstützung anzufordern.
Eine der ersten Aufgaben eines Energiemanagers ist es, sich einen Überblick über bereits vorhandene Informationen und Daten zu verschaffen. Abgesehen von schriftlichen Dokumenten wird es auch eine ganze Menge an Wissen innerhalb der Belegschaft geben. Wenn es zweckmäßig erscheint, sollte der Energiekoordinator daher jene Personen identifizieren, die in energieintensiven Bereichen arbeiten oder in Bereichen, die Einfluss auf den Energieverbrauch haben. Typischerweise zählen zu diesen Bereichen die Produktion sowie die Abteilungen für Infrastruktur und Wartung und Instandhaltung. Darüber hinaus wäre es hilfreich, vorab einen Projektplan über die Implementierung für den Vorstand zu entwerfen. Diese Übersicht ist für ein ordentlich funktionierendes Energiemanagementsystem äußerst wichtig. Die Liste zeigt auf einen Blick, wer welchen Aufgabenbereich zugeordnet ist und welche Person wofür verantwortlich ist.
Externer Energiemanager ISO 50001 Ja oder Nein?
In seltenen Fällen wird die Verantwortlichkeit komplett ausgelagert und das Energiemanagement somit extern gesteuert und umgesetzt. Werden Energiemanagementprozesse ausgelagert, sollten vor allem jene Prozesse extern durchgeführt werden, die ein hohes Spezialwissen erfordern und nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören. Ein grundlegendes Know-How sollte dennoch im Unternehmen vorhanden sein. So bieten viele Unternehmensberatungen und Energiedienstleister verschiedene Lösungsfelder an, um Unternehmen beim Betrieb ihres Energiemanagements zu unterstützen. In der ISO 50001 werden Anforderungen an das Top-Management und die Beauftragten des Managements gestellt.